immeer
Meine Sprache, die mich nicht verlässt, Worthorden balgen in meinem Kopf an seinem Bett. Ich schütte mich aus, bis Heiner mir den Mund verbietet, weil es Horden ohne Sinn sind, ohne Anlass, wie ein großes Brechen. Brechen mit seinem Zustand, brechen mit der Stille, mit seinem Schweigen, das uns trifft. Unerwartet löst sich seine Sprache von ihm ab, wendet sich von ihm ab. Wie eine Fremde tritt sie ins Dunkel ...
aus: immeer, S.182
aus der Lesung des Hörbuchs
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(gelesen von der Autorin, 2022)
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Fotos: © Alexander Wagner | Cathleen Wolf
Pressestimmen zu »immeer«
»Dieses Buch ist wie ein Faustschlag: brutal und direkt, traurig und trotzig. Henriette Vásárhelyis für den Schweizer Buchpreis nominierter Roman immeer ist ein herausragendes Debüt, bei dessen Lektüre man wie die Hauptfigur Eva den Boden unter den Füßen verliert … Gleichzeitig verwandelt dieser Roman Evas Leiden in brennende, unvergessliche Bilder, ihr Wiederholungszwang in einen literarischen Rhythmus – und lehrt uns Lesende, die Welt anders zu sehen. Was wünscht man sich mehr von Literatur?«
Martina Läubli, Neue Zürcher Zeitung
»Eine Verbeugung ist angesagt: vor der jungen Schweizer Schriftstellerin Henriette Vásárhelyi. immeer heißt ihr konzentriert empfindsamer Debütroman.«
Frank Keil, mare
»Henriette Vásárhelyi legt mit immeer einen eindringlichen Erstling vor … Der Text ist eine Zumutung, aber eine lohnende.«
Manfred Papst, NZZ am Sonntag
»Henriette Vásárhelyi erzählt so, dass man die Logik der Vereinsamung ihrer Protagonistin, ihrer Verweigerung von Rückkehr ins Reich der Lebenden zu begreifen meint. Ihre Sprache ist packend, klar und tief; vielleicht liegt das am Meer, das den Fluchtpunkt des Romans darstellt. Dort spielen der Anfang und das Ende des Romans; liegt der Sehnsuchtsort von Jan und Eva, die ihn auch im Tod nicht verlassen will.«
Bernadette Conrad, St. Galler Tagblatt
»Als ein langes, mitunter elegisches, dann wieder in einem fast trotzig rauen Ton gehaltenes Prosagedicht auf 190 Seiten kann man dieses Buch auch lesen.«
Alexander Sury, Tages-Anzeiger
»Wie schreibt man über eine Erfahrung, die allen zustoßen kann und einen selbst doch einzigartig betrifft? Vielleicht so, wie Henriette Vásárhelyi: Ruppig und maßlos, ätzend und schrill, wie die Trauer, die die Ich-Erzälerin empfindet … immeer ist ein Wagnis, und ein gelungenes dazu.«
Franziska Hirsbrunner, Radio SRF2 Kultur
»Ich habe dieses Buch gelesen und ich habe – so viel kann ich schon mal sagen – furchtbar geflennt dabei.«
Lydia Herms, Radio1, Literaturagenten
»So unverblümt sie Eva charakterisiert, so sehr ist Vásárhelyi dabei auf eine tastende Zurückhaltung bedacht. Eva wird nicht unter ihrer verzweifelten Verrücktheit begraben, sie findet sich eingebettet in eine Sprache, die verstehende Klarheit mit poetischer Bildhaftigkeit verbindet.«
Beat Mazenauer, Neue Luzerner Zeitung
»Mit ihrer poetisch verrätselten Sprache zwingt die Autorin zum Sich-Einfühlen in die Personen, ihre Zustände und Beziehungen.«
Eberhard Erdmann, Mecklenburgische Kirchenzeitung
»In eine wunderbar poetische Sprache gegossen, die bewusst durch harte Milieuausdrücke gebrochen wird, zieht uns die Geschichte in ihren Bann. Dieser Stil fasziniert und ist gleichzeitig ein Abbild des Lebens der Hauptfigur Eva und ihrer inneren Spannungen. Die liebevolle Sorgfalt, mit der die Autorin die Erzählung konstruiert, ist in jedem Satz spürbar. Henriette Vásárhelyi hat mit ihrem Erstling ein kleines Kunstwerk, ein trauriges Juwel geschaffen, das wir nicht so schnell vergessen werden und können, denn Jan schwimmt und winkt uns umständlich zu.«
Noemi Jenni, nahaufnahmen.ch
»Wie die Wellen des Meeres ein Schiff wirft einen dieses Buch hin und her. Es packt und schüttelt den Leser, dann lässt es ihn wieder fallen.«
Cornelia Wolter, Main-Echo
»Der Text verstört, fordert und begeistert, verweigert bei aller Überzeugungskraft die Möglichkeit zur Identifikation.«
Susanne Alge, Buchkultur